10 Oktober 2022

Die Veränderungen der gesellschaftlichen Erwartungen hinsichtlich des Tierwohls.

Markt

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Die Verbraucher, auch die Gäste der Gemeinschaftsgastronomie und des Außer-Haus-Verzehrs, wählen immer öfter Eier aus alternativen Haltungsformen. Erwägungen in Bezug auf Themen wie Gesundheit, Ökologie und Tierwohl werden immer wichtiger. Diese Entwicklung beruht auf einer dauerhaften Veränderung der Mentalitäten, die noch verstärkt wurde durch eine bessere Kenntnis der Produktionsweisen aufgrund der Eierkennzeichnung, die von der Europäischen Kommission 2002 eingeführt wurde. So wünschen sich die Gäste alternative Eier und Eiprodukte, um weniger Eier von Hühnern in Käfighaltung (Code 3) zu verzehren.

 

Veränderte Erwartungen der Verbraucher

In Großbritannien, Deutschland und Frankreich bezeichnet sich rund ein Drittel der Menschen als Flexitarier, und für 84 % der Franzosen ist „die Käfighaltung eine der schlimmsten Tierhaltungspraktiken und muss abgeschafft werden“. Die Berücksichtigung und der Schutz des Tierwohls werden aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung immer wichtiger. Die Franzosen und ihre europäischen Nachbarn setzen sich immer zahlreicher für eine nachhaltigere Landwirtschaft ein. Ein deutliches Anzeichen, dass diese Erwartungen bei den Gästen der Gemeinschaftsgastronomie im Vordergrund stehen, sind die Bemühungen der großen Akteure des Foodservice (Sodexo, Transgourmet, Elior …), ausschließlich Eiprodukte aus alternativen Eiern zu beziehen.

 

Welche Antwort geben die Vorschriften?

Die Behörden und insbesondere diejenigen auf EU-Ebene führten präzise Vorschriften zu den Haltungsbedingungen und den Herkunftsbezeichnungen ein. Ende der 1990er Jahre wurde mit der Richtlinie 1999/74/EG ein Verbot der Batteriehaltung nach einer Anpassungsfrist von 13 Jahren vorgesehen. Die Ersetzung durch „ausgestaltete Käfige“ verbesserte die Lebensbedingungen der Tiere ein wenig, da sie mehr Platz erhielten und einige Anpassungen vorgenommen wurden, damit sie sich natürlich verhalten können. Dann erlaubte es die Richtlinie 2002/4/EG, durch die die Codes für die Haltungsbedingungen eingeführt wurden, den Verbrauchern bessere Informationen bereitzustellen. Dies führte zu einer deutlichen Bewusstseinsbildung.

 

FRANKREICH

In Frankreich enthält das Egalim-Gesetz, das seit dem 1. Januar 2022 in Kraft ist, ein Kapitel zum Tierwohl. Diese Umsetzung in das Gesetz wurde insbesondere durch das Wirken der Tierschutzvereine ermöglicht.

VEREINIGTES KÖNIGREICH

In Großbritannien wurden durch das seit 2022 geltende Animal Welfare Sentience Act anerkannt, dass die Tiere Empfindungen und somit die Fähigkeit haben, Emotionen zu verspüren und zu leiden.

DEUTSCHLAND

In Deutschland wurde ein Programm zur Verbesserung des Tierwohls verabschiedet, das mit einer Milliarde Euro über 4 Jahre (2023-2026) ausgestattet wurde. Auf der Grundlage der Arbeiten der Borchert-Kommission zum Umbau der Tierhaltung wird dieser Plan zur Entwicklung guter Praktiken beitragen, indem insbesondere die Tierhalter bei den notwendigen Anpassungen Unterstützung erhalten.

 

Alternative Eier und Bio-Eier: Eine Notwendigkeit für das Tierwohl

Die Etikettierung ist wichtig, um die Qualität der Eierproduktion überprüfen zu können. Der auf den Eiern angebrachte Code (von 3 für Eier aus Käfighaltung bis 0 für Bio-Eier) ist eine wichtige Kennzeichnung, um die Haltungsbedingungen zu erfahren. Zum Beispiel bedeutet Code 3, dass die Hühner sehr wenig Platz (18/m2) und keinen Zugang zum Freiland haben. Für Legehennen, die Bio-Eier produzieren, gilt dagegen, dass in den Ställen nur 6 Hennen pro m2 zulässig sind und jeder Henne 4 m2 Freiland zur Verfügung stehen müssen. Zudem müssen sie mit 100 % Bio-Futter ernährt werden. Initiativen wie die Cocotine-Initiative mit „Code 2 Mehr Tierwohl“ (in einer Partnerschaft mit der NGO Welfarm) tragen zur Verbesserung der Haltungsbedingungen bei: ein engagiertes Konzept der Hühnerhöfe, insbesondere in Genossenschaften, und eine konkrete Antwort auf die gesellschaftlichen Forderungen nach höheren Ansprüchen und mehr Transparenz. Dies ist auch der beste Kompromiss für erschwingliche Preise in der Gemeinschaftsgastronomie, die das Tierwohl berücksichtigen und die Weiterentwicklung der Branche fördern.

 

Die Verbraucher achten immer mehr auf die Produktionsbedingungen ihrer Nahrungsmittel und legen deshalb noch mehr Wert auf den Schutz des Tierwohls. Die Vorschriften und Gesetze berücksichtigen nun diese immer deutlicher werdenden Erwartungen und verstärkten sie noch durch eine bessere Informierung der Öffentlichkeit. Die Nachfrage nach alternativen Eiern, einschließlich der Eiprodukte, die in der Gemeinschaftsgastronomie serviert werden, steigt ständig weiter an.

 

[Ebook] Die Umstellung auf alternative Eier

Cocotine

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